Der Star des Hauses gibt wie jedes Jahr den Dominator im Dal-Forno-Stil. Dunkel und dicht enthüllt er ein Intensivbukett mit marmeladigen Aromen roter wie dunkler Früchte, neben denen Gewürze und Holz, Tabak und Schokolade anklingen. Als überwältigende Machtdemonstration erlebt man zugleich den jugendlich-stürmischen Geschmack.

Der Recioto von Quintarelli spielt im Valpolicella, wahrscheinlich in ganz Italien, in einer eigenen Liga. So viel Eleganz bei gleichzeitiger süßer Power sucht seinesgleichen. Schon die Nase betört durch ihren intensiven Duft nach reifen Beeren und wilden Kräutern, wie ein Spaziergang im Sommer in Venetos Berggärten, üppig und lasziv. Im Mund eine Explosion an Aromen, unglaublch lang und komplex. Mit das Beste, was wir die letzten Jahre verkosten durften…

Der Rosso benannt nach Guiseppe "Bepi" Quntarelli, war sein Lieblings- bzw. Hauswein. Nicht so fett und schwer wie seine Amarone, etwas dichter als der klassische Valpolicella, ist da über die Jahre, fast nebenbei, eine weiterer Kult-Quintarelli entstanden, den der bescheidene Großmeister bei Verkostungen in seinem Keller immernur als Haustrunk bezeichnete. Schön, dass seine Familie nach seinem Tod diesen "Hauswein" so weiter produziert, der nun wirklich nichts mit einfachem Trinkvergnügen zu tun hat. Aber bei Quintarellis wurde schon immer in anderen Qualitätsdimensionen gedacht.

Was soll man dazu noch sagen. Wer jemals einen Amarone von Quintarelli im Glas hatte, wird das Leuchten nicht so schnell wieder aus seinen Augen bekommen. Ganz großes Kino und eine der gesuchtesten Raritäten der Weinwelt.

Auch wenn Guiseppe Quintarelli in erster Linie für seine Amarone und Valpolicella bekannt ist, zeigt er seinen weltmeisterlichen Umgang mit den Reben auch hier bei dem reinsortigen Cabernet Franc. Es ist immer wieder unglaublich, was aus dieser Sorte, die meist nur dünne, ausgezehrte, grüne Weine hervorbringt, durch die Veredelung Quintarellis wird. Kraft, Dichte und Oppulenz gepaart mit einer herrlichen Eleganz. Ganz großes Kino.