
Tegernseerhof
Man kann es kaum glauben, daß in einer so gut erschlossenen Region wie der Wachau, in der eigentlich jeder Weinberg und jeder Winzer seinen festen Platz in der Hirachie und der internationalen Bewertungsskala hat, noch wirkliche Entdeckungen zu machen sind. Dennoch, oder besser, gerade deshalb, waren wir vollkommen erstaunt, als wir jüngst die neuen Weine des Tegernseerhofs verkosteten. Martin Mittelbach hat in der kurzen Zeit, seit er das Gut von seinem Vater Franz übernommen hat, eine derartige Qualitätsexplosion verursacht, die kaum jemand für möglich gehalten hatte. Nach Ausgliederung der Kremstallagen des Weingutes konnte sich Martin Mittelbach auch endlich der Vereinigung Vinea Wachau anschließen. Seither geht er mit dem Tegernseerhof, einem ehemaligen Lesehof des bayerischen Klosters Tegernsee, konsequent den Weg der Spezialisierung. Extreme Ertragsreduzierung und Konzentration auf die wesentlichen Merkmale der einzelnen Lagen sind dabei nur die Basis für Mittelbachs Qualitätsphilosophie. Seit langem nicht mehr haben wir solch komplexe und harmonische Veltliner getrunken, die mit ihrem Charme sicher nicht nur Wachau-Fans in ihren Bann ziehen. Für uns ist der Tegernseerhof einer der absoluten shootingstars und eine besondere "Neuentdeckung" in einem Gebiet, das normalerweise durch Tradition und Festhalten an bestehendem Gedankengut solch eine frische Entwicklung kaum zulässt. Wir freuen uns, die "neuen" Weine dieses tollen Jungwinzers als eine der ersten für Deutschland entdeckt zu haben.